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Von der Kraft der Veränderung und der Annahme des «Ist-Zustands»


Eine Rückmeldung und viele Gedanken

"Bin auf dem Nachhauseweg und habe soeben den Beitrag über die Freiheit gelesen..." So fing die Rückmeldung meines Bruders an, welche mir nun bereits seit mehreren Tagen nicht mehr aus dem Kopf geht und ich daher unbedingt mit dir teilen möchte. Besonders interessant finde ich die Tatsache, dass mein Bruder bei mir genau das erreichte, was ich bestenfalls mit meinen Beiträgen bei dir erreichen möchte. Einen Perspektivenwechsel. An dieser Stelle möchte ich betonen, dass ich mich auch riesig über deine Gedanken zu meinen Beiträgen freuen würde - so können wir zusammen wachsen und uns gegenseitig inspirieren.

Aber nun zur Sache: Die Kernaussage meines Bruders war, dass er den Beitrag sehr optimistisch fand - genau dieser Optimismus könne aber, je nach Lebenssituation, statt empowernd -, erdrückend wirken. Meine Suche nach Lösungen, könnte an dieser Stelle statt Erleichterung, zusätzlichen Druck bewirken...

Diese Möglichkeit stimmt mich sehr nachdenklich. Wie war das wohl bei dir?

Tatsächlich habe ich erst vor ein paar Tagen über die Prinzipien der Achtsamkeit gelesen, wobei meine Aufmerksamkeit beim Prinzip "Geduld" etwas länger verweilte. Sinngemäss stand dort in der Beschreibung, dass jede Entwicklung ihre Zeit braucht und man die Dinge auch mal "werden lassen" darf. Vielleicht gibt es im Moment einfach keine Lösung! Während ich das Schreibe merke ich, wie sich etwas in mir bewegt... Situationen aushalten. Wenn ich das nur höhre, spannt sich in mir alles an. Kennst du den Spruch, "Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht."? Das habe ich tatsächlich bereits ausprobiert :).

Ich persönlich wechsle immer vom Problem direkt in die Lösungsfindung. Fast getrieben vom nicht-Aushalten-wollen der aufkommenden Gefühlen wie Verzweiflung oder gar Hoffnungslosigkeit.

Dieses manchmal fast naiv erscheinende Nicht-wahrhaben-wollen, dass etwas auch einfah einmal scheisse ist, fugiert als unerbittlicher Antreiber. Vielleicht könnte ich auch mir selbst etwas Stress ersparen, wenn ich den Gedanken mehr und mehr zulasse, dass es jetzt im Moment einfach so ist, wie es ist. Und dass es genau so sein darf. Danach könnte ich vielleicht das Loslassen von der Erwartung an mich selbst, immer eine Lösung liefern zu müssen, geschehen lassen. Alle Gefühle dasein zu lassen, zu erkunden. Was wollen Sie mir zeigen? Vielleicht braucht ich einfach Raum. Vielleicht brauchst auch du nicht mehr, als dir selbst den Raum zu geben und die aufkommenden Gefühle da sein zu lassen. Das Leben ist manchmal einfach scheisse, ungerecht und zum Verzweifeln. Punkt.

Für mich eine enorm wichtige Lektion. Es darf so sein, wie es ist.  Ich denke, dass ich da kein Einzelfall bin. Wir leben in einer so schnellebigen Zeit, wo wir verlernt haben zu warten und den Dingen ihre eigene Zeit zu lassen. Alles hat seine eigene Zeit.


Loslassen, was soll das?

So, kommen wir nun also zum ursprünglichen Thema dieses Beitrages: Loslassen

Loslassen ist ein riesengrosses, vielfälltiges Thema, mit welchem man ganze Bücher füllen kann und in diesem Kontext nicht abschliessend behandelt werden soll. In meinem Blog möchte ich mit dir, wie

Loslassen 1.0 - Pink Mind
vom Festhalten...

immer, meine ganz persönlichen Erfahrungen und Gedanken dazu teilen. Vielleicht kann ich dich dazu

anregen, dich selbst mit diesem Prozess auseinander zu setzen und somit dein Bewusstsein darauf einzustimmen.

«Lass doch einfach los!» Wie oft hast du diesen oder ähnliche wohlgemeinte Ratschläge bereits von deinen Angehörigen auf den Weg bekommen? Oder vielleicht sogar zu dir selbst gesagt? Es klingt so einfach, ist so schnell ausgesprochen. Doch oft ahnt der Absender nicht, was das alles mit sich bringen kann. Was kommt dir als Erstes in den Sinn, wenn du den Begriff «Loslassen» liest?

Bei mir, wie wahrscheinlich auch bei vielen anderen Menschen, kann dieses Wort zuerst einmal Verlustangst auslösen. Sicherlich ist es im ersten Moment einfacher, nichts zu verändern und an Gewohntem festzuhalten. Daran ist auch überhaupt nichts auszusetzen. Oft wird ein Gefühl von Sicherheit damit verbunden, welches man nicht so einfach aufgeben möchte. Ohne das Loslassen von Altem, kann jedoch NICHTS Neues entstehen.

Hier dient uns die Natur als lebenden Beweis. Einen Weiher, dem über Jahre hinweg kein frisches Wasser zugefügt wird, entwickelt sich immer wie mehr zu einer faulig riechenden Brühe. Während man aus einem Bergbach getrost trinken kann. Die ganze Natur verändert sich immer wieder im Rhythmus der Jahreszeiten. Der Frühling, welcher die gesammte Natur erwachen und spriessen lässt, der Sommer mit seiner vollen Farbenpracht, die Ernte, und der langsame Rückzug angekündigt durch die fallenden Blätter und verblühenden Blüten, die Ruhe- und Regenerationsphase des Winters, nur um im Frühling wieder Neues entstehen zu lassen... Wieso sollte es bei uns Menschen anders sein? Denn ob wir wollen oder nicht, sind auch wir Teil der Natur und daher stetiger Veränderung unterworfen. Das Leben ist nun einmal ein auf und ab, ein hin und her, ein kommen und gehen. Unsere Entscheidung ist lediglich, ob wir uns dagegen wehren wollen, oder ob wir versuchen, diesem Prozess zu vertrauen und das ihm innewohnende Potential zu entdecken und für uns nutzen zu lernen. Man muss nicht vom einen Tag auf den anderen Master im Loslassen werden. Vielleicht wird es mit den Jahren leichter, aber es hört NIE auf. Wir dürfen das Loslassen selbst annehmen und dadurch, so widersprüchlich es auch klingen mag, loslassen. Loslassen ist das Leben selbst oder anders ausgedrückt: Solange Veränderung und damit Loslassen stattfindet, sind wir am leben!


Exkurs "Annehmen und Loslassen"

Das Wichtigste, um etwas wirklich gehen lassen zu können, ist sich zuert einmal vertieft damit auseinander zu setzen. Hinzuschauen. Es gibt einen Grund, warum etwas nicht von selber geht, sondern von dir losgellassen werden möchte. Es gibt etwas, was zuerst einmal von dir gesehen werden möchte! Kurz: Etwas fordert deine Aufmerksamkeit.

Man kann etwas auch einfach auf die Seite schieben und nicht mehr beachten. Dies wirkt auf den ersten Blick verlockend und auch einfacher. Unser ganzes Konsumsystem ist darauf ausgerichtet, mit einem schnellen Kauf oder dem Konsum von verschiedenen Medien, herausfordernde Gefühle nicht fühlen zu müssen. Von allen Seiten wird damit geworben, dass man nur XY erwerben müsse, um endlich glücklich zu sein. Dieses nicht konfrontieren wollen führt dich immer weiter von dir weg... Deine Gefühle sind nichts anderes, als Wegweiser auf dem Weg zurück zu dir.

Loslassen 2.0 - Pink Mind
...zum...

Wenn du etwas verdrängst, geht es nicht aus deinem Leben, es verschwindet lediglich in deinem Unterbewusstsein. Oft meldet sich dasselbige mit Gefühlen, welche wir nicht zuordnen können, Gedanken oder Träumen. Diese können einen immensen Einfluss auf unser Leben nehmen. Dies ist jetzt eine sehr vereinfachte Darstellung. Doch möchtest du, dass dein Leben durch Dinge gesteuert wird, welche du eigentlich nicht da haben möchtest? Es lohnt sich genauer hinzuschauen und dir die Zeit zu nehmen, dich mit dir selber auseinanseder zu setzen. Dieser Blog kann dir Anregungen dazu bieten. Um jedoch vertiefter an dir und deinen unbewussten Anteilen zu arbeiten, empfehle ich dir auf jeden Fall Kontakt mit einem*r Therapeut(en)*in aufzunehmen.


1 Its your turn

Einer unserer engsten Verbündeten im Prozess des Loslassens ist niemand anderes als unser eigener Atem. Wir atmen ein, halten den Atem kurz fest und atmen wieder aus. Ein natürliches kommen und gehen, ohne das wir nicht überleben können.

Nun möchte ich mit dir eine kurze Atemübung teilen, welche du ohne ein Hilfsmittel überall anwenden kannst. Grandios, nicht? Den das wichtigste hast du immer mit dabei: deinen eigenen Atem.


Atemübung zum Thema Loslassen

  1. Finde eine bequeme Position

  2. Schliesse die Augen und atme ein paar Mal tief ein und aus. Lass deinen Organismus mit jedem Atemzug mehr und mehr zur Ruhe kommen.

  3. Atme (4 Sekunden) tief ein und stelle dir nun vor, wie du Gedanken oder Sorgen, welche du nicht loslassen kannst, in dich aufnimmst.

  4. Halte kurz den Atem an (2 Sekunden).

  5. Beim Ausatmen (7Sekunden) stellst du dir nun vor, wie du all deine Sorgen und Gedanken aus deinem Körper und Geist entweichen lässt.

  6. Wiederhole den Atemrhythmus (11 mal) - einatmen (aufnehmen), ausatmen (loslassen)

    Jeder Atemzug ist eine Gelegenheit, mehr loszulassen.

  7. Nach dem du ein paar Minuten geübt hast, atme noch einmal tief ein und aus und öffne deine Augen.



3 Inspirationen zum Thema Loslassen


Vergänglichkeit und Loslassen

Rückblickend scheint das Kreisen meiner Gedanken um die Vergänglichkeit zu einem Zeitpunkt angefangen zu haben, wo etwas Ruhe in mein Leben eingekehrt war. Meine Ausbildung ist abgeschlossen und ich fühle mich wohl an meinem Arbeitsplatz. Auch in den anderen Bereichen meines Lebens habe ich sehr Vieles, wofür ich unendlich dankbar bin. Mein Leben verläuft momentan in ruhigeren, berechenbareren Strukkturen als noch vor ein paar Jehren. Wenn ich ehrlich bin, haben mich solche immer wiederkehrende Strukkturen schon immer unruhig gemacht. Die Welt ist so gross und es gibt viel zu entdecken. Mein Geist scheint fast so, als würde er permanent mit Anlauf gegen die Wände, der mich umgebenden Strukkturen rasen. Dabei trommelschlagend wild um sich schauen, als müsste er sich permanent etwas suchen, worüber er sich sorgen kann. Was ihn beschäftigen kann. Kennst du das auch? Ich darf lernen diese Ruhe auszuhalten, meinen Geist zur Ruhe kommen zu lassen und zu geniessen. Denn wonach habe ich mich in stürmischen Zeiten am meisten gesehnt? Ja genau, nach Ruhe! Oder?? Doch gleichzeitig fühle ich mich mir gegenüber verpflichtet, mich diesem Thema, woran sich mein Gesit festgekrallt hat, zuzuwenden. Denn vielleicht kommt es dir bekannt vor: Wenn wir etwas loslassen möchten, dürfen wir uns zuerst einmal damit beschäftigen.

Immer, wenn sich etwas verändert, vergeht auch etwas. Etwas war und muss nun gehen, um dem Neuen Platz zu machen. Manchmal bin ich mir dem so sehr bewusst, dass es fast zwanghaft meinen ganzen Geist zu besetzen scheint. Es vergehen Sekunden, Minuten, Stunden, Tage, Wochen und schon ist wieder ein Jahr vorbei. Unweigerlich schreitet alles voran. Manchmal möchte ich am liebsten alles konservieren. Beim Blick in den Spiegel wird mir bewusst, wie auch ich mich verändere. Wie ich vergehe. Von Tag zu Tag. Unaufhaltsam. Es gibt kein Mittel dageggen.

Wenn wir eine Situation nicht ändern können, müssen wir uns ändern

Viktor Frankl


Loslassen 3.0 - Pink Mind
...Loslassen!

Möchte ich mein Leben damit verbringen, etwas aufhalten zu wollen, was einfach nicht aufzuhalten ist? Gegen etwas zu kämpfen, was so mächtig ist, wie das Leben selbst? Es ist ja das Leben selbst. Das Leben ist Veränderung.

Ist es gut, ist es schlecht? Ich weiss es nicht!

Aus meiner Perspektive betrachtet, scheint es erst einmal nicht gut zu sein, dass ich vergehe und irgendwann einmal nicht mehr da bin. Doch mit jedem Jahr, in dem ich hier auf der Welt sein darf, lernen ich mit anderen Augen auf das Leben zu schauen. Gewinne an Erfahrungen und Perspektiven dazu.


Auf meiner Suche nach Antworten bin ich auf ein Zitat von Joyce Wellwot gestossen, welches ich an dieser Stelle mit dir teilen möchte:

 Lasst uns aufhören so zu tun als wüsste wir nicht, was hier los ist. Schaut, alles was verloren gehen kann, wird verloren gehen. Es ist so offensichtlich, wie konnten wir es nur so lange übersehen. Lasst uns über unsere Verluste trauern. Lasst uns aber bitte nicht erschrecken und so tun, als wären wir verraten worden. Als ob das Leben sein heiliges Versprechen gebrochen hätte. Vergänglichkeit ist des Lebens einziges Versprechen und es hält es mit rücksichtsloser Zuverlässigkeit. Reisst es das Unwirkliche weg, um uns das Wirkliche zu zeigen. Lasst uns tanzen, den wilden Tanz ohne Hoffnung.

Joyce Wellwot


Komm wir schreiben das Gedicht weiter... Bist du dabei?

Lasst uns Leben, von Minute zu Minute, von Tag zu Tag. Lasst die Tage verstreichen, lasst Sie verstreichen, aber nicht ungenutz bleiben.

Lasst uns mit jedem verstrichenen Tag etwas dazugewinnen, was nicht verloren gehen kann. Lasst uns die Tage bewusst erleben. Weniger in der Vergangenheit, den die Vergangenheit besteht aus Erinnerungen. Weniger in der Zukunft, den die Zukunft existiert nur in unserer Vorstellung. Der einzige gestaltbare Moment liegt genau jetzt vor dir. Was möchtest du jetzt tun und mit wem?


Liebe und Loslassen

Durch die Beziehung zu meinem Partner, wurde ich das erste mal ganz bewusst mit dem Thema Loslassen herausgefordert. Anders als es vielleicht zuerst den Eindruck erwecken mag: Wir sind nach wie vor glücklich zusammen. Früher habe ich mich jedoch so stark an meinen Partner geklammert, dass ihm dabei manchmal fast die Luft zum Atmen fehlte. Also war die rückblickend logische Folge, dass er sich dadurch immer wie mehr von mir entfernte. Bis ich ihn fast verlor. Er brauchte Luft, wollte Atmen. In einem Gespräch mit meiner Mutter wurden mir die Augen geöffnet. In diesem sicheren Rahmen des Gesprächs, gelang es mir, von einer Metaebene aus auf unsere Beziehung zu schauen und bekam durch die emotionale Distanz, die Chance zu hinterfragen. Wieso empfand ich es als eine Notwendigkeit, ihm so wenig Freiraum zu gewähren? Klar, weil ich Angst hatte, dass er mich verlässt, sobald ich den Raum etwas öffne. Aber wollte ich wirklich mit einer Person zusammen sein, die das tun würde? Ist das meine Definition von Liebe? Nein, natürlich nicht! Also fing ich an immer wie mehr zurückzutreten. Dies verlangte von mir sehr viel Achtsamkeit und ein stetes Hinterfragen meines Verhaltens. Anders als erwartet, blühte mein Partner dadurch immer wie mehr auf und bewegte sich anstatt von mir weg, auf mich zu. Durch mein zurücktreten, durchbrach ich den Teufelskreis. Indem etwas Luft entstand zwischen uns, bekam er überhaupt erst die Gelegenheit, auf mich zuzukommen. Solange ich so dicht hinter ihm her war, blieb für ihn nur die Flucht nach hinten. Natürlich ist das nur ein Beispiel und könnte, je nach Beziehung und Umständen auch völlig anders ausgehen. Trotzdem wage ich zu behaupten, ein Muster dahinter zu erkennen, was auch auf andere Beziehungen oder Lebenssituationen übertragen werden könnte. Als ich meinen Partner darauf ansprach, stellte sich heraus, dass diese Veränderung für ihn völlig unbewusst verlief. Seine einzige Aussage dazu war: «Ich fühle mich freier.»


Vorstellungen und Loslassen

Heute morgen ertappte ich mich selbst dabei, wie ich beim Abwaschen vor mich hin sprach. Selbstgespräche zu führen klingt zuerst einmal verrückt. Kann jedoch unheimlich viel Klarheit bringen, die Gedanken, welche man immer und immer wieder denkt, einmal laut auszusprechen. Wenn du magst, versuch es einmal und/oder schreib mir in die Kommentare, wie deine Erfahrungen dazu sind. Ich sprach also so vor mich hin und versuchte mir meine ziemlich bedrückte Stimmung zu erklären. Dabei hatte ich eine, für mich bedeutsame, Erkenntnis: Es ist an der Zeit eine Vorstellung loszulassen. Mein Partner und ich hatten gestern ein Gespräch über Ferien. Dabei erklärte er mir, dass die Familienferien für ihn schon länger keine Erholung mehr darstellten. Er habe keine Lust Kompromisse zu schliessen, es gäbe zu wenig Platz in unserem kleinen Bus und sowieso. Auf mein Nachfragen hin meinte er, er sei momentan sowieso sehr unzufrieden mit sich selber und brauche viel Zeit für sich, um mit seinen Befindlichkeiten klar zu kommen. Jetzt heisst es für mich, auch wenn vielleicht nur vorübergehend, mich vom Bild unserer gemeinsamen Ferien zu verabschieden. Unsere Ferien waren und sind für mich immer Inseln, wo wir uns als Familie, abseits unseres oft sehr anspruchsvollen Alltages begegnen können. Unsere Batterien aufladen. Uns näher kommen. Während dem ich das schreibe laufen mir die Tränen herunter. Es ist manchmal einfach richtig scheisse, loszulassen. Aber mal ehrlich, was bringt es mir krampfhaft an etwas festzuhalten, was nicht mehr stimmig ist? In diesem Fall betrifft es ja nicht nur mich, sondern uns alle als Familie. Deshalb muss ich an diese Stelle loslassen. Jedoch mit der kleinen Hoffnung im Herzen, dass dadurch etwas vielleicht noch viel intensiveres und schöneres entstehen kann. Oder nicht? Loslassen bedeutet sich hinzugeben. Denn nur wer mit beiden Händen loslässt, hat die Arme frei, um zu fliegen: Im Loslassen liegen die Flügel der Freiheit. Das wollen wir doch schlussendlich Alle. Frei sein.


2 Its your turn

Schnapp dir dein Notizbuch und suche dir einen Ort, wo du dich für etwa 30 Minuten zurückziehen kannst. Vielleicht magst du die oben beschriebene Atemübung machen oder dir ein wohltuendes Getränk zubereiten? Mach es dir so richtig gemütlich. Versuche den Fragen mit einer offenen Haltung zu begegnen. Die Ehrlichkeit und Offenheit uns selbst gegenüber, sind mit die grössten Gamechanger in der Persönlichkitsentwicklung.


5 Fragen zur Selbstreflexion

Notizbuch - Pink Mind
  • Gibt es etwas, was du schon länger loslassen möchtest, es dir aber nicht so richtig gelingen will? (Falls nein, springe zum dritten Punkt)

  • Wie profitierst du davon? Oder etwas weniger provokannt ausgedrückt: Was für einen Mehrwert gibt dir das Nicht-loslassen-können in dieser Situation?

  • Gibt es etwas oder jemanden in deinem Leben, das oder den du schon länger Loslassen möchtest, dir aber bisher den Mut dazu gefehlt hat?

  • Was könntest du schlimmstenfalls verlieren, wenn du loslässt?

  • Was wäre der schönste Gewinn daraus für dein Leben?


Sich selbst einzugestehen, dass es da etwas gibt, was man lange Zeit nicht loslassen konnte, wollte, ..., kann oft etwas vom Herausforderndsten am ganzen Prozess sein. Den wer gibt schon gerne zu, dass er schon viel zu lange an etwas festhält, was ihm nicht gut tut oder sogar schadet?


Ein Erklärungsversuch, eine Metapher und ein Haufen Fragen zum Schluss


Wieso scheint das Loslasse eine so grosse Hürde für uns darzustellen?

Bevor ich ein Antwortversuch auf diese Frage wage, möchte ich zuerst eine relativ entnervte These in den Raum stellen:

Der Mensch (dazu gehöre natürlich auch ich) möchte immer eingreiffen, alles und jeden kontrollieren und erhofft sich dadurch nichts geringeres als Sicherheit.

Ja, dagegen ist zuerst einmal nichts einzuwenden. Doch welche Konsequenzen hat dieser Wunsch nach Kontrolle für unser Leben? Dies sieht man im Übertragenem Sinne an so vielen Flüssen und Seen. Der Mensch kommt und dämmt den Fluss mit einer Mauer ein. Doch was passiert? Sobald der Fluss überall gleichschnell und kontrolliert ströhmt, können Fische, welche die Ränder des Flusses und das dort langsamer fliessende Wasser bevorzugen, nicht mehr existieren. Es hat keinen natürlichen Lauf, wenn man dem Fluss etwas aufzwingt. Er verliert an Schönheit und opfert seine Lebendigkeit zugunsten der Kontrolle. Was könnte das in Bezug auf dein Leben bedeuten? Geht es nicht genau darum, sich dem Fluss des Lebens hinzugeben?

Wenn ich loslasse, mich der Freude oder gar Begeisterung hingebe, die mich umgebenden Mauern niederreisse, was passiert? Mit dem Wegfallen von Kontrolle ist die einzig logische Folge: Chaos! Deshalb halte ich lieber an allem fest. Errichte mir über Jahre mit viel Mühe und Ressourcen Staudämme. Hege und pflege sie. Halte die Elemente in Schach. Doch vielleicht übersehen wir etwas wichtiges, vielleicht darf ich auch hier den Fluss als Metapher herbeiziehen... Vielleicht ist es wie bei der Renaturierung von Gewässern: Durch das Loslassen von Dämmen, in Form von Gedanken, Situationen oder anderem, finden wir zu unserem natürlichen Zustand zurück. Was löst diese Möglichkeit in dir aus? Versuche nicht jetzt gleich Antworten zu finden. Wir können zusammen die Fragen für den Moment auch einfach Fragen sein lassen. Ganz nach dem Motto: Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

Loslassen gelingt nie unter Druck. Wenn wir etwas müssen oder zu etwas gedrängt werden, verursacht das in den meisten von uns Stress. Um dieses Gefühl wiederum zu kompensieren, suchen wir nach Sicherheit – oft durch das Festhalten von Gewohntem. Merkst du worauf ich hinaus gehen möchte? Du musst nicht loslassen. Du darfst dir jedoch angewöhnen genauer hinzuschauen. Entdecken, wieso du genau dieses Gefühl in diesem Moment fühlst. Wenn du das einmal gemacht hast, kann das Loslassen als Konsequenz folgen. Ansonsten, nochmals hinschauen und fragen: Wieso, weshalb, warum?


3 It's your turn

Brief an dein Herz


Brief an dein Herz - Pink Mind

  1. An was magst du dich als erstes erinnern, wenn du an das Gelesene zurückdenkst?

  2. Welche eine Sache möchtest du heute noch umsetzen?

  3. Welcher Gedanke oder welche Gewohnheit darfst du loslassen?

  4. Was würdest du tun, wenn du dich von ganzem Herzen lieben würdest?

  5. Für welche drei Dinge in deinem Leben bist du zutiefst dankbar?

  6. Was möchtest du dir sonst noch sagen?

Zeitempfinden


Schluss 2.0

Nun möchte ich einen Textausschnitt mit dir teilen, als Einstimmung auf das nächste Thema, welches ich mit dir zusammen erforschen möchte: Zeitempfinden. Der Beitrag dazu erscheint am Samstag, 31.05.2025.

Ein Ausschnitt aus dem Roman "Zauberberg" von Thomas Mann

„Was ist denn die Zeit?“ fragte Hans Castorp und bog seine Nasenspitze so gewaltsam zur Seite, dass sie weiss und blutleer wurde. „Willst Du mir das mal sagen? Den Raum nehmen wir doch mit unseren Organen wahr, mit dem Gesichtssinn und dem Tastsinn. Schön. Aber welches ist denn unser Zeitorgan? Willst Du mir das mal eben angeben? Siehst du, da sitzt du fest. Aber wie wollen wir denn etwas messen, wovon wir genaugenommen rein gar nichts, nicht eine einzige Eigenschaft auszusagen wissen! Wir sagen, die Zeit läuft ab. Schön, soll sie also mal ablaufen. Aber um sie messen zu können… warte! Um messbar zu sein, müsste sie doch gleichmässig ablaufen, und wo steht denn das geschrieben, daß sie das tut? Für unser Bewusstsein tut sie es nicht, wir nehmen es nur der Ordnung halber an, dass sie es tut, und unsere Masse sind doch bloss Konvention, erlaube mir mal …“


Quelle: Karl-Heinz Heidtmann, Zweitgeist.net


Mindset is everything! Bis zum Nächsten Mal!

 
 
 

Aktualisiert: 21. Feb.

Ein paar Worte vorab

Der Umgang mit mir selbst ist für mich eine der grössten Herausforderungen, welcher ich tagtäglich, immer und immer wieder begegne. Seid ich angefangen habe, mich mit mir selbst auseinander zu setzen, fällt mir erst das Ausmaas meines inneren Schmerzes auf, welchen ich all die Jahre unter Bergen von allem möglichen begraben hatte. Betäubt hatte. Verdrängt hatte. Nun gilt es für mich ruhig und achtsam, nach und nach all die Schichten abzutragen. Die Verbände abzulegen, manchmal wird dadurch eine Wunde aufgerissen, der Schmerz beginnt sich erneut aufzubäumen. Je nach Mood kommt es vor, dass wieder ein Pflaster aufgeklebt wird oder sich die Wunde etwas mehr verschliessen darf. Kleinere Schürfwunden konnten durch Geduld und Zuwendung mir selbst gegenüber ganz verheilen. Für andere wiederum brauchte ich den einen oder anderen Therapeuten, um überhaupt eine Schicht des Verbandes abnehmen zu können. Andere Wunden brechen immer und immer wieder auf... Neue kommen dazu.

Sie anzuerkennen. Sie sein zu lassen. Mich auf sie einzulassen - Was hat mich so verletzt?


Vom Umgang mit uns selbst

Umarmung - Selbstfürsorge - Pink Mind
... Wann hast du dich das letzte Mal selbst umarmt?

Wie genau wir mit uns selbst umgehen, hat viel damit zu tun, was wir in unserer Kindheit durch die nächsten Bezugspersonen vorgelebt bekommen haben. Wie war das bei dir? Hatten die Menschen,

welche dich in den ersten Jahren begleiten durften einen liebevollen und herzlichen Umgang mit sich selbst? Oder auch eher einen kritischen, wenn nicht gar abwertender bis sich selbst zerfleischenden. Sich selbst durch den Fleischwolf jagend, im Streben nach Perfektion. Einen wiederkauenden, immer wieder hochwürgenden, von längst überholten Idealen gepeitschten. Wie "man" zu leben hat, wie "man" auszusehen hat, was "man" zu sagen hat, was "man" zu wünschen hat, wie "man" zu fühlen hat - und wehen jemand weicht ab. Weicht ab von der Norm. Weicht ab davon, wie "man" zu sein hat. Schwerverdaulich, wenn nicht gar giftig.


Ich sehe in den Spiegel und schaue in grosse Augen, hilflose Augen. Leichte Falten im Gesicht, um den Mund. Ekel. Ablehnung. Hass.Ich fange an in meinem Gesicht herum zu massieren, in der törichten Annahme, so die Falten zu verringern. Die Hässlichkeit aus meinem Gesicht zu entfernen. Es ist unaufhaltsam, wird immer wie mehr. Jeden Tag. Ohnmacht. Plötzlich wieder heisse Wut. Ein inneres Feuer, was mich zu verbrennen versucht. Unbändig. Wild. Gefährlich. Unkontrolliert, um sich schlagend suchte sie sich ein Opfer und fand - mich. Jetzt brach sie heraus. Kratzte, schlug, toppte. Zurück blieb - ich. Zusammengekauert. Verlassen. Verlassen von mir selbst. Am liebsten möchte ich mir die Haut vom Gesicht reissen. Alles zieht sich in mir zusammen. Absolute Ohnmacht. Ich fange an mich zu schlagen. Schmerz und Verzweiflung rasen durch meinen Körper. Plötzlich fühle ich etwas auf meinen Wangen. Es ist nass und wird immer wie mehr. Ich weine. Einen Teil von mir weint. Wieso tue ich mir das an? Ich fühle mich schwer, leer und taub. Mein Kopf hämmert. Ich bin so müde. So unendlich müde davon mich selbst abzulehnen.


Ich will lernen, mich zu verdauen, genau so, wie ich bin. Angefangen mit dem Verdauungsenzym Selbstfürsorge.

Vielleicht kennst auch du solche Momente, wo du nicht mehr kämpfen - den Krieg mit dir selbst beenden magst. Du spürst ganz fest: Es reicht, es ist genug. Es ist an der Zeit inne zu halten. STOPP. Stehen bleiben und tief ein und aus atmen.


Was das Universum mit Selbstfürsorge zu tun hat

Das Universum (oder wer auch immer) hat Galaxien, Wasserfälle, Schmetterlinge und ja, niemand anderes als DICH höchstpersönlich erschaffen! Hast du schon einmal überlegt, was für ein unglaubliches Wunderwerk du bist? Falls nicht, mach es jetzt mit mir zusammen. Genau so wie du lachst, lacht sonst niemand. Genau so wie du die Welt siehst, sieht sie sonst niemand. So wie du sprichst, auch wenn du die selben Worte sagst wie ich, sagt sie sonst niemand. Es sind deine Gedanken, welche die Worte auslösen, deine Taten, welche den Worten folgen, oder auch nicht. Und nicht zuletzt dein Charakter, welcher sich nach und nach analog zu deinen Taten formt. Genau das Wesen, das du bist, gibt es im ganzen Universum nur ein einziges mal! Schlaue Menschen haben einmal ausgerechnet, dass die Wahrscheinlichkeit als Mensch geboren zu werden bei eins zu vierhundert Trilliarden liegt. Es ist wahrscheinlicher, sechsmal nacheinander im Lotto zu gewinnen. Es hat einen Grund weshalb genau du auf diesem Planeten bist. Aus meiner Sicht gibt es nicht DER Grund, sondern genau so viele Gründe, wie es Menschen gibt. Aber diesem Thema werden wir uns in einem weiteren Beitrag widmen. Vielleicht denkst du jetzt, dass deine Existenz ein Zufall ist, eine willkürliche Verkettung von Vorkommnissen. Für mich kommt das einer Beleidigung der unendlichen Intelligenz des Lebens gleich. Einstein sagte einmal: «Entweder ist alles ein Wunder oder nichts.» Triffst du heute mit mir zusammen die Entscheidung, in allem ein Wunder zu sehen? Wir können es zumindest einmal ausprobieren :).

Sicherlich hast du auch schon bemerkt: Das, worauf wir unseren Fokus richten, wird mehr! Wenn du zum Beispiel schwanger sein möchtest, oder dir ein neues Fahrrad wünscht, siehst du an jeder Ecke schwangere Menschen oder neue Fahrräder. Was wird wohl geschehen, wenn wir für einmal den Fokuss auf das Wunder unseres Lebens richten?

Bitte glaub mir, wenn ich dir Folgendes sage:

Behandle dich selber ab sofort so, als ob du das Wertvollste und Wichtigste bist, was du hast. Den ob du es glaubst oder nicht, das bist du! Wenn du dich mit deinem ganzen Sein darauf einstellst, wirst du es immer wie mehr zu spüren bekommen. Immer wie mehr an dir entdecken und vor allem, dich immer wie besser kennen lernen.


Ein "gutes" Leben, To Do's und Selbstfürsorge

Magst du dich noch an die Geschichte vom Baumfäller erinnern, welche ich am Ende des letzten Beitrages mit dir geteilt habe? Noch vor einiger Zeit wurde ich immer wieder krank, um einmal inne halten zu dürfen. Erste wenn fast nichts mehr ging, stellte ich fest, dass es wohl an der Zeit wäre, meine metaphorische Axt zu schärfen. Mich mit mir selbst zu verbinden und wahrzunehmen, was in mir vorgeht - in die Wolken zu schauen. Sie vorbeiziehen zu lassen. Zu träumen. Was ist das Leben? Eine Abfolge von erreichten Zielen oder das, was jetzt, jetzt, jetzt stattfindet? Oft leben wir so, als wäre das Leben einzig und alleine eine Abfolge von To Do's. Ein gutes Leben bedeutet, man hat die meisten Dinge «gut» gemacht. Gut steht in Anführungszeichen, da es auf der Welt stark variiert, was von der Gesellschaft, in der wir leben als gut oder weniger gut anerkennt wird. Ist das Leben jedoch nicht viel mehr das, was das Gemachte in uns auslöst? Wie wir uns danach fühlen? Wir können noch so viele Dinge tun, welche «gut» aussehen, «gut» klingen, ja anerkannt werden – und sich für dich im Nachhinein vollkommen leer anfühlen. Wieso richten wir den Fokuss nicht einmal darauf, wie sich das Gemachte in uns anfühlt? Damit meine ich die Sache an sich und nicht das Lob oder die Annerkennung, welche du für deine Leistung bekommen hast. Wie ist der Nachklang? Es ist einzig und alleine dein Leben.


Klingt das egoistisch? Wo würden wir hinkommen, wenn sich jeder an die erste Stelle setzten würde? Was würde wohl passieren, wenn sich jeder Mensch wirklich mit sich auseinandersetzten würde, sich mit seinen ureigenen Bedürfnissen und Gefühlen konfrontieren würde? Wir würden heil werden – ganz werden – glücklich werden! Glückliche Menschen treffen andere Entscheidungen als verletzte, enttäuschte und traurige Menschen. Can you imagine?


Selbstfürsorge zu leben ist kein weiteres to Do auf deiner Liste, sondern eine grundlegende Haltung dir selbst und dem Leben gegenüber.

Vom Fühlen zum Umsetzen

Hiermit plädiere ich dafür, dass wir ins Fühlen kommen! Spüre hin! Nicht mit Raucherstäbchen, Tücher und was auch immer für Zeugs. Falls es dich glücklich macht, nur zu. Aber worum es wirklich geht ist still zu werden und wahrzunehmen, was alles in dir vorgeht. Deine Gefühle sind der Wegweiser zu dir und somit zu deinen ureigenen Werten. Was ist dir von Wert? In unserem Alltag sind wir oft mit dem Verstand unterwegs. Rein kognitiv. Für das wirklich ein Shift in einem passieren kann, müssen wir jedoch das Verstandene fühlen können! Die Bereitschaft, sich vollkommen einzulassen - Was ist dir so viel wert, dass du dich ganz einlassen möchtest? Oder was löst in dir Widerstand aus? Halt inne und schaue hin! Lass es zur Gewohnheit werden, den Verstand zu benutzen, um das Gefühlte nach Aussen zu transportieren, das Gefühlte umzusetzen.


1 - It's your turn

Meine top 10 Werte - that's what you live for
Notizbuch - Pink Mind

Such dir einen Ort, wo du für mindestens 30 Minuten ungestört bist. Mach es dir so richtig gemütlich. Lege dein Notizbuch oder ein Blatt Papier bereit. Das ist dein Raum. Atme ein paar Mal ztief durch die Nase ein und den Mund wieder aus. Merkst du, wie sich beim Einatmen dein Bauch wölbt und sich beim Ausatmen wieder senkt? Lass die Atmung ganz von selbst kommen. Beobachte.

Nun möchte ich dich dazu einladen, dir deiner 10 wichtigsten Werte bewusst zu werden. Gehe dabei ganz intuitiv vor. Überlege nicht. sondern schreibe das auf, was dir als Erstes in den Sinn kommt.


Hier einige Werte als Beispiel:

Achtsamkeit, Freiheit, Kreativität, Ordnung, Sicherheit, Geld, Geborgenheit, Sinnlichkeit, Zärtlichkeit, Familie, Natur, Nachhaltigkeit, Tiere, Genuss, Sensibilittät, Durchhaltevermögen, Leistung, Macht, Tollertanz, Disziplin, Treue, Abwechslung, Gesundheit, Gerechtigkeit, Selbstbestimmung, Freundschaft, Weiterentwicklung, Harmonie, Vergebung, Verantwortung...


Versuch deine eigenen Werte zu finden. Dabei können dich diese zwei Leitfragen unterstützen:


  • Was ist dir wirklich wichtig im Leben?

  • Was macht dich wütend? Hinter Wut versteckt sich oft ein wichtiger Wert, welcher verletzt wurde.


Sobald du dich für deine wichtigsten Werte entschieden hast, kannst du nun mit den unten stehenden Fragen etwas tiefer graben. Vielleicht magst du all deine Werte auf einmal durchgehen, eventuell entscheidest du dich auch dafür, jeden Tag oder jede Woche einen Wert etwas genauer zu definieren. Du bestimmst dein Tempo.


  • Was bedeutet dieser Wert für dich?

  • Welchen Preis muss ich bezahlen, wenn ich diesen Wert voll auslebe? -> Oft wissen wir genau, was uns gut tut, wollen aber nicht mit den Konsequenzen leben.

  • Was ist der Gewinn davon?

  • Wo lebe ich diesen Wert bereits und wie genau?

  • Wo verrate ich ihn?


Freue mich sehr darüber, wenn du deine Erkenntnisse mit mir teilen mags :)


Zwischen mir und dir - Kontakt und Grenzen


Kontakt und Grenzen - Pink Mind
Kontakt und Grenzen

Durch das setzen von klaren, authentischen Grenzen kann es uns oft erst gelingen, wirklich in Kontakt mit uns selbst, aber auch mit unserem Umfeld zu treten. Durch Grenzen bekommst du Konturen und wirst dadurch erst wirklich fassbar, berührbar, echt! Dies mag vielleicht zuerst einmal paradox klingen, wenn du jedoch erst einmal den Gedanken zulässt, wirst du mir wahrscheinlich zustimmen. Oder? Stell dir einmal vor, dein Gegenüber verhält sich diametral zu einem dir wichtigen Wert. Solange du dich nicht genügend abgrenzt, bist du so fest beschäftigt das Gegenüber zu bekämpfen, dass es dir gar nicht mehr gelingt, dich auf den Menschen wirklich einzulassen und Beziehung herzustellen. In der Pädagogik habe ich gelernt, dass Beziehung nicht weniger als die Grundlage von Verstehen ist. Ist Verstanden zu werden nicht etwas, was sich jeder einzelne wünscht? Ein Versuch zu verstehen, habe ich mit einem mir nahe stehenden Menschen gemacht. Dazu möchte ich gerne mit dir, eine zugegeben etwas provokante Perspektive, aus einem bis jetzt unveröffentlichte Buch, teilen.


Was denke ich über...

Auf mich wirkt er wie getrennt zwischen Geist und Körper. Während der Geist hoch aktiv scheint, ist der Körper enorm träge. Niemand scheint ihn wirklich zu kennen. Weil er sich selbst kaum kennt. Er ist dem Konsum verfallen. Dem Konsum von Gütern, von Ideologien, von Theorien. Durch diesen Konsum scheint er zu versuche Kontakt herzustellen. Etwas zu fühlen. Oder Gefühlen auszuweichen. Nicht fühlen zu müssen. Schutz. Echten Kontakt mit Menschen wirkt schwierig, da er durch den fehlenden Kontakt zu sich selbst kaum wirkliche Konturen hat. Kaum spürbar ist. Ein Blatt im Wind. Grenzen sind nicht echt sondern aufgesetzt oder durch seinen Körper bedingt. Doch wo sind seine wahren Grenzen? Die, die ihm seine Werte vorgeben. Die Konturen, welche ihn greiffbar, ja spürbar werden lassen. Durch den fehlenden Kontakt mit sich selbst scheint er jedoch immer schwebend. Schwebend im Universum. Mal ja, mal nein. Was könnte meinem Umfeld gefallen? Was meinen Impulsen. Doch was gefällt mir? Mir als Mensch? Was möchte ich in diesem Leben erreichen? Keine Ausreden mehr. Was möchte ich TROTZDEM? Was möchte ich, wenn alles möglich wäre? Was möchte ich, wenn ich völlig frei wäre? Was möchte ICH? Zuerst einmal den Verstand, das Mensch-sein annehmen, bevor man sich an die Arbeit machen kann, den Verstand wieder zu verlieren. In andere Dimensionen einzutauchen. Denn nur so kann es gelingen, ein erfüllendes Da-sein zu geniessen. Denn wir sind Menschen. Keine reine Geistwesen. Sag zu Dir:

«Ich nehme an, dass ich ein Mensch bin, mit Bedürfnissen. Ich nehme an, dass ich und nur ich alleine Verantwortung für mich und meine Bedürfnisse übernehme. ICH NEHME MICH WICHTIG. Ich habe es verdient ernstgenommen zu werden. Zuerst einmal von mir selbst! Dadurch signalisiere ich meinem Umfeld, dass ich Jemand bin, den man ernstnehmen kann. Es beginnt immer zuerst bei mir. Ich bin der Dreh und Angelpunkt. Was lehne ich an mir ab? Wieso? Was brauch ich um mich bedingungslos anzunehmen? Erst in einem zweiten Schritt, wenn die Basis steht. Solid ist, ja zu einem selbstverständlichen, fast automatisch ablaufenden Muster geworden ist, kann ich beginnen, mich teilweise, vorsichtig, in die Lüfte zu schwingen. Mit anderen Worten, mich mit der geistigen Welt zu befassen.»

Um die Banalitäten des menschlichen Daseins als solche betiteln zu dürfen, muss man sie zuerst einmal zur Banalitäten werden lassen. Sie beherrschen. Das heisst mit anderen Worten, sich selbst, mit allen Bedürfnissen, Impulsen, Gefühlen und Gedanken grösstenteils lenken zu können. Dafür muss man zuerst einmal sehen was da ist. Klar kann man anderen Menschen immer wieder wertvolle Impulse geben. Das machst du auch. Überaus hilfreiche sogar. Bist du dir das bewusst? Für andere da zu sein braucht Unmengen an Energie. Solang man tagtäglich mit sich selbst zu kämpfen hat, wird die Energie anderweitig benötigt.

Sag zu Dir:

«Ich schaue zu mir. Ich lerne mich kennen. Meine wahren Bedürfnissen. Wer bin ich und was will ich? Nur ich.» - Nur du. Komm mit mir in Dialog. Erzähl mir, was meine Worte auslösen. Hilf mir, dich zu verstehen!


2 - It's your turn

Brief an dein Herz

Brief an dein Herz - Pink Mind

  1. An was magst du dich als erstes erinnern, wenn du an das Gelesene zurückdenkst?

  2. Welche eine Sache möchtest du heute noch umsetzen?

  3. Welcher Gedanke oder welche Gewohnheit darfst du loslassen?

  4. Was würdest du tun, wenn du dich von ganzem Herzen lieben würdest?

  5. Für welche drei Dinge in deinem Leben bist du zutiefst dankbar?

  6. Was möchtest du dir sonst noch sagen?



Schluss

Nun möchte ich eine Geschichte mit dir teilen, als Einstimmung auf ein Thema, welches ich mit dir zusammen erforschen möchte: Loslassen

Der Beitrag dazu erscheint am Samstag, 29.03.2025.


Loslassen, was geschehen ist

Ein junger und ein alter Mönch laufen einen Pfad entlang. Sie kommen zu einem Fluss mit starker Strömung. Als sie sich bereit machen, ihn zu überqueren, sehen sie eine hübsche junge Frau, die nicht ans andere Ufer gelangt. Sie bemerkt die Mönche und bittet sie um Hilfe. Der alte Mönch nimmt sie auf die Schulter und trägt sie über den Fluss. Sie bedankt sich und geht ihrer Wege. Der junge Mönch ist sauer. So richtig sauer.


Stunden später ist er noch immer sauer. Der alte Mönch fragt ihn, was los ist. „Als Mönche ist es uns nicht erlaubt, junge Frauen anzufassen! Wie konntest Du sie über den Fluss tragen?“. Der alte Mönch antwortet: „Ich hab die Frau vor Stunden am Ufer gelassen, aber wie’s aussieht, trägst Du sie noch immer mit Dir herum.“


Als ich diese Geschichte zu ersten Mal las, wurde mir bewusst, was für einen enormen Einfluss unsere geistige Welt auf unser Leben hat. Freue mich riesig darauf, mich mit dir zusammen auf das Thema "Loslassen" vertiefter einzulassen. Danke von Herzen, dass du diesen Beitrag liest und mir deine Zeit schenkst. Bis zum nächsten mal <3 und vergiss nicht:


Mindset is everything!

 
 
 

Aktualisiert: 21. Feb.

Von der Freiheit, ich selbst zu sein


Wer bin ich? - Selbsterkenntnis - Pink Mind
Wer bin ich?

Sind wir frei?

Es war ein ziemlich verregneter morgen, als ich auf dem Weg zur Arbeit eine Eisenbahnunterführung passierte und dort ziemlich random an die Wand gesprayt folgende Worte las: Sind wir frei? Unwillkürlich machte sich in mir ein fast feierliches Gefühl breit. Am liebsten hätte ich mich direkt hinter meinen Laptop geklemmt und angefangen zu Schreiben.

Wäre nicht genau DAS Freiheit? Zu tun, was man am liebsten tun würde? Zu jeder Zeit, sofort?

Bevor wir uns dieser Frage widmen, möchte ich zuerst einen Schritt zurück gehen.

Freiheit ist zuerst einmal nur ein Wort, nichts anderes. Welche Bedeutung wir jedoch einem Wort geben, hängt massgeblich davon ab, welchen Einflüssen wir seit unserer frühen Kindheit ausgesetzt sind.

Unsere Wahrnehmung von der Welt hängt davon ab, wer wir im Innen sind. 

Das Prinzip «wie innen, so aussen» besagt, dass unsere äussere Realität ein Spiegel unseres Innersten ist. Oder in anderen Worten: Unser Mindset beeinflusst, wie wir die Welt, in der wir leben, wahrnehmen, interpretieren und schlussentlich auf sie reagieren.

Welche Bedeutung gibst du dem Wort Freiheit? Was bedeutet Freiheit für dich persönlich?

Ich selber schreibe aus der Perspektive eines Menschen, dessen Grundbedürfnisse erfüllt sind und der über ein hohes Mass an Autonomie verfügt. Ich bin enorm dankbar darüber, ohne Zwang zwischen verschiedenen Möglichkeiten auswählen - und Entscheidungen treffen zu dürfen. Meine grössten Einschränkungen mache ich mir selbst. Das ist so schnell geschrieben. Doch kann es eine Lebensaufgabe darstellen, einen konstruktiven Umgang damit zu finden.

So gesehen kann Freiheit bedeuten, sich selbst von den Ketten zu lassen.

Dazu dürfen wir uns bewusst machen, was die metaphorischen Ketten in unserem Leben sind. In den kommenden Monaten werde ich dich an die Hand nehmen, um gemeinsam mögliche Ketten zu entdecken, zu lockern und vielleicht sogar durchzutrennen.

 Während dem ich das Schreibe, nehme ich intuitiv einen tiefen Atemzug. Klingt nach ganz schön viel Arbeit. Aber weisst du was? Den wichtigsten Schritt hast du bereits hinter dir. Du hast dich auf den Weg gemacht :) Auf den Weg zurück zu dir. Auf den Weg der Selbsterkenntnis.



Chainless - Pink Mind

Chainless


Elegant, ruhig und komfortabel,

mit Ketten geschmückt - lachend getragen.

Doch wieso das Klagen?

In Ketten gefangen, in Ketten gehangen,

verwickelt, verflochten, eingesperrt.


Bewusst, unbewusst?

Atemlos, weinend, um Verzeihung schreiend

zeternd, tobend, aussichtslos.


Unbewusst, bewusst?

Plötzlich Stille. Dreimal Warum?

Beinahe des Ausbruchs lobend, die Ketten verschoben,

die Stimmung gehoben

Zu früh?


Bewusst, bewusst?

Verlogen, betrogen, getäuscht und verletzt.

Die Illusion der logisch erscheinenden Wirklichkeit zerfetzt.

Bewusstheit als Weg zum Leben erweckt.


Neugierde, Vertrauen, Akzeptanz – Die Ketten aus Plastik – Chainless als Möglichkeit von vielen entdeckt.


by Julia - Pink Mind




Trash Diamonds oder ein Befreiungsversuch

von Damals...


Nun möchte ich dich auf einen Ausflug in meine Vergangenheit mitnehmen. Vielleicht erkennst du dich im einen oder anderen Gedanken wieder.

Triggerwarnung: In diesem Teil schreibe ich unter Anderem über selbstverletzendes Verhalten. Falls du dich damit nicht wohlfühlst, überspringe bitte diesen Abschnitt. 

Früher habe ich mich oft verurteilt und als schwach und hilflos angeschaut. Als Opfer meiner Selbst könnte man fast sagen oder eher schreiben. Früher habe ich die Manipulationen, Lügen und Berechenbarkeit, welcher ich mich regelmässig bediente, sobald ich mich in der Defensive befand oder auch nur die Empfindung hatte, man könnte mich in naher Zukunft in dieselbige drängen, als Teil meiner Selbst erachtet. Ich bin… Verlogen, falsch. Nichts. Ich fühlte mich als Opfer, wollte dies aber unter allen Umständen verbergen. Also begann ich mich in eine andere Identität zu hüllen. Du kannst es dir vielleicht so vorstellen: Ein Vogel, welcher sich als Maus verkleidet, ist und bleibt ein Vogel. Auch wenn er sich schon bald sehr stark mit dem Maus-sein zu identifizieren beginnt und plötzlich total vergessen hat, dass er eigentlich ein Vogel ist. Um diese andere Realität überzeugend zu kreieren, manipulierte, belog und berechnete ich alle und alles um mich herum. So, dass ja niemand erkannte, wie schwach, verletzt und hilflos ich war. Diese, für mich durchaus funktionierende Strategie, hatte einen Hacken. Diesem Mause-Vogel wird es nie gelingen zu fliegen. Denn seid wann können Mäuse fliegen? Mein wahres Selbst verkümmerte zunehmend und wurde wütend. So wütend, dass sich diese Wut immer wie mehr Bahn brach. Ich fing an mich selbst zu verletzen. Zuerst verbrannte ich mich immer mal wieder per Zufall an einer Zigarette. Plötzlich fing ich jedoch an, Gefallen an diesem kurzen, sehr intensiven, und tiefgehenden Schmerz zu finden. Ich genoss das kurze Brennen meiner Haut. Dieser eine Moment, wo alles andere um mich herum - und vor allem in mir, still wurde. Rückblickend scheint es mir fast so, als ob ich versuchte, die mich umgebende Mauer niederzubrennen, um meinem inneren, verkümmerten Wesen endlich Luft zu verschaffe.

Die Geburt meines Sohnes, bewahrte mich davor, noch mehr Schaden anzurichten. Nun sah ich mich gezwungen, Verantwortung zu übernehmen und mich um dieses kleine, hilflose Wesen zu kümmern. Vom ersten Augenblick an, liebte ich ihr so sehr, wie ich nie gedacht habe empfinden zu können. Diese Liebe zu meinem Sohn und auch zu meinem Partner ersetzte die Liebe zu mir selber. Nun galt es einen kleinen Jungen beim Aufwachsen zu begleiten und mein Leben auf die Reihe zu kriegen.

Wenn ich während dem Schreiben an diese Zeit zurückdenke, schnürt sich mir die Kehle zu. Ich fühlte mich so verloren und alleine. Auch wenn ich das objektiv betrachtet nie war. Für mich war es jedoch so, weil ich mich von mir selbst abgewandt habe. Als Schutz. Als Schutz für mich. Als Schutz für meinen so sehr geliebten Partner. Vor Allem jedoch als Schutz für meinen Sohn. Niemand sollte dieses erbärmliche Wesen, für welches ich mich im Innersten hielt, je zu Gesicht bekommen. Nie hat mich jedoch jemand klarer durchschaut als dieser kleine Mensch. Er war ein gnadenloser Spiegel meiner Selbst und regte mich dadurch an, genauer hinzuschauen. Zu erkennen. Mich Selbst zu erkennen. Da sein zu lassen. Wer bin ich und was denke ich WIRKLICH über mich? Für mich war dieser Punkt ein wichtiger Meilenstein. Der erste Schritt war, mir einzugestehen, dass ich Hilfe brauchte. Unbedingt.

Falls auch du an diesem Punkt bist, zögere nicht. Den oft ist gerade diese Aussenperspektive genau das, was wir brauchen und wir uns selbst nicht geben können.

Ein weiteren Schritt war, mich selbst ernst zu nehmen. Mir Ruhe zu gönnen und meiner inneren Stimme zuzuhören. Ohne gleich zu werten. Einfach einmal zuzuhören! Auch wenn es eventuell unangenehm wird, oder ich eigentlich viel lieber etwas anders wahrnehmen möchte, als das, was sich in diesem Augenblick zeigt. Bei mir bleiben, erkennen und falls nötig - Hilfe bei ziehen.


Impuls - sich selber zuhören

...sich selbst zuhören - Selbsterkenntnis - Pink Mind
...sich selbst zuhören

...oder ein weiterer Schritt auf dem Weg der Selbsterkenntnis

Ein Erlebnisbericht

Schon seid längerer Zeit nehme ich eine unbestimmte Sehnsucht in mir wahr. Auch nach intensivem nachsinnen gelingt es mir nicht, herauszufinden, wo dieses Gefühl herkommt. An einem freien Nachmittag machte ich mich auf den Weg in den Wald, mit dem Ziel, mich voll auf dieses Gefühl einzulassen.


Es zu riechen, indem ich tief ein und aus atme. Es zu sehen, durch das ich meinen Blick weich werden lasse. Es zu schmecken, in dem ich meinen Speichel im Mund wahrnehme. Es zu hören, in dem ich ganz still werde. Es zu fühlen, in dem ich versuche das Gefühl durch meinen ganzen Körper strömen zu lassen.


Dabei kommt mir ein Gedanke. Ganz leise. Ist es das, wonach ich mich sehne? Mich zu öffnen, mich voll einzulassen? Zu Beginn im Schutz des Waldes, ganz für mich alleine. Dann vielleicht im Zusammen sein mit anderen Menschen? Zuhören, Empfangen, für einen Moment meinen mühsam errichteten Schutzwall, ein kleines bisschen zur Seite zu schieben? Ganz wenig? Brauche ich diesen Schutz noch? Oder bin ich gewachsen, stärker geworden und darf es nun wagen? Ob ich wohl den Mut aufbringe, mich zu zeigen? Wahrhaftig zu sein? Wieder einmal staunte ich darüber, wie klar mir mein Inneres die Antwort auf meine Fragen liefert.


1 - It's your turn

 In 5 Schritten zu mehr innerer Klarheit

Such dir einen Ort, wo du für mindestens 20 Minuten ungestört bist. Mach es dir so richtig gemütlich. Lege dein Notizbuch oder ein Blatt Papier bereit. Das ist dein Raum. Hier ist alles erlaubt, was dir gut tut. Lachen, weinen, auch mal akzeptieren, das du heute nicht in Stimmung bist, dich mit dir selber auseinander zu setzen. Alles ist ok!

Falls du dich noch nicht so lange mit deinem Inneren beschäftigst, kann ich mir vorstellen, dass es gar nicht so einfach ist wahrzunehmen, was alles in dir vorgeht. Manchmal kann es einfacher gelingen, dich über deinen Körper zu deinen Gefühlen vorzutasten. Dazu möchte ich dir folgende Übung vorstellen:


Achtung: Bitte mache diese Übung nur, wenn du psychisch stabil bist.


  1. Schaffe dir einen Ort, wo du dich sicher und geborgen fühlst

  2. Zähle bis 4 und atme dabei tief durch die Nase ein. Während dem du auf 7 zählst, atmest du genüsslich durch den Mund wieder aus. Wiederhole diese Atmung ein paar Mal.

  3. Welche Gefühle melden sich? Welches nimmst du am stärksten wahr?

  4. Koste das Gefühl mit all deinen Sinnen aus ( siehe Erlebnisbericht)

  5. Was möchte das Gefühl dir wohl mitteilen? Was ist der erste Gedanke, der dir dazu in den Sinn kommt? Lass die Botschaft erst einmal so stehen und nimm wahr, was in dir vorgeht.

3. Was für einen kleinen, ersten Schritt kannst du heute noch machen?

4. Mache diesen Schritt und überlege dir, wie der 2. und 3. Schritt aussehen könnte.

-> Falls neue Gefühle dazukommen, fange nochmals bei Schritt zwei an.

5. Bedanke dich bei dir und würdige dich dafür, dass du Dir die Zeit genommen hast, dir selbst zuzuhören.



...zum Jetzt

Heute, während der Arbeit mit meiner Klientel, stelle ich immer wieder fest, wie wichtig es ist, meinem Gegenüber wirkliche, ungeteilte Aufmerksamkeit und Wertschätzung entgegenbringe. Wertschätzung erlebe ich als Grundstein einer soliden, tragbaren Beziehung. Der erste und sogar der wichtigste Mensch, zu dem ich eine tragfähige Beziehung aufbauen sollte, bin jedoch ich, da ich mir am nächsten bin und mein Leben von mir abhängt.

Mein Leben hängt von mir ab.
Dein Leben hängt von dir ab.

Dies macht die ganze Beziehungsgestaltung auch so schwer, meines Erachtens. Falls ich mit einem Klienten in Konflikt gerate oder nicht wirklich einverstanden bin, empfinde ich manchmal totale Erleichterung, sobald ich nach Feierabend die Institution verlassen kann. Mich selber kann ich jedoch nie ganz verlassen. Deshalb hatte ich früher die Strategie, mich gar nicht zu fest mit meinem Innersten zu befassen, weil meine inneren Konflikte dadurch sichtbar werden und danach nicht mehr so leicht auf die Seite geschoben werden können. Doch wenn ich auf mich selber höre, schreit es in meinem Innersten nur so nach Bewusstheit. Also los. Der erste Schritt, sich selber zuzuhören, hast du bereits hinter dir. Bei mir scheitert es dabei, das Gehörte auch wirklich ernst zu nehmen. Wie ist es bei dir? Wenn ich jedoch einmal damit anfange, das Gehörte auch umzusetzen und mich nicht länger zurückhalte, kann der Respekt mir selber gegenüber wachsen. Ausgefüllt mit Dankbarkeit und Liebe, an Stelle von Angst, mir selber und somit auch dem Leben gegenüber. Langsam, Schritt für Schritt.


Angst vor der Freiheit

Freiheit kann Angst machen, da es zuerst einmal scheint, als ob nichts mehr da ist, worauf wir uns stützen können. Wir sind uns gewohnt abhängig zu sein, Verantwortung abzugeben – uns meist unbewusst auf etwas oder jemand anderen abzustützen. Die Verlockungen sind gross. Wenn man frei ist von jeglichen Schranken und Ketten, suchen wir sofort instinktiv nach dem Nächsten, was uns auffangen könnte. Solang wir immer wieder nach etwas im Aussen greifen, werden wir nie frei sein.

Es ist überhaupt nichts dagegen einzuwenden, sich nach Sicherheit und Unterstützung zu sehnen. Wenn jedoch gleichzeitig die Sehnsucht nach Freiheit in einem brennt, könnte sich der Gedanke lohnen, ob es vielleicht etwas oder jemanden gibt, welcher uns halten könnte, ohne dass wir uns von etwas oder jemandem im Aussen abhängig machen?

Ich habe da jemanden ganz bestimmten im Kopf. Weisst du wen? :) Genau! Dich selbst!

Aber wie soll das gehen, wenn ich mich selbst kaum kenne? Dies scheint mir eine relativ wackelige Angelegenheit zu sein.


2 - It's your turn

Notizbuch - Pink Mind
Schreibübung für mehr Selbsterkenntnis

Diese Übung mach einfach erscheinen, kann aber ziemlich viel auslösen, wenn du dich darauf einlassen magst... Schnapp dir dein Notizbuch und suche dir einen Ort, wo du für mindestens 20 Minuten ungestört bist. Mach es dir so richtig gemütlich. Nun atme ein paar Mal durch die Nase ein und durch den Mund wieder aus. Ja, genau so :). Ergänze nun folgenden Satzanfang:


  1. Ich bin…


Vielleicht schreibst du mehrere Seiten. Vielleicht aber auch einen Satz. Alles darf sein. Das ist DEIN Raum.


  1. Was löst das Geschriebene in dir aus?


Schreibe, Zeichne, Singe, Tanze was immer dir einfällt, um die entstandenen Gefühl nach aussen zu tragen.


Vielleicht erinnerst du dich noch, als ich zu Beginn des Artikels folgende Fragen in den Raum stellte:

...Wäre nicht genau DAS Freiheit? Zu tun, was man am liebsten tun würde? Zu jeder Zeit, sofort?

Aus meiner jetzigen Perspektive kann ich diese Fragen klar mit nein beantworten. Freiheit ist oft sehr unbequem, kalt, beängstigend und ja: ANSTRENGEND! Wenn ich immer nur genau das machen würde, auf was ich im Moment Lust habe, würde ich nie meine längerfristigen Ziele erreichen. Das ich hier diesen Blog schreiben darf, bedeutet für mich Freiheit. Meine innersten Gedanken zu Worte werden zu lassen und sie mit die zu teilen. Mich mit dir zusammen auf den Weg zu machen zu unserem Innersten, zu dem, was mich und dich ausmacht. Das ist für mich der höchste Ausdruck von Freiheit. Dieser Weg war aber auch mit vielen Stolpersteinen bestückt, welche sich bei näherer Betrachtung jedoch als Edelsteine herausstellten und Stück für Stück zu einem wunderschönen Mosaik zusammengefügt werden konnten. Wenn ich jedoch jedem Stolperstein aus dem Weg gegangen wäre - und ja, dazu hatte ich oft Lust gehabt -, würde ich niemals hier sein und meine Gedanken mit dir teilen. Davon bin ich überzeugt.


Nun kannst du dich, falls du möchtest, an deinen 2. Brief an dein Herz setzen. Dazu habe ich dir einige Reflexionsfragen zusammengestellt, welche du am Ende jedes Beitrages findest.

Weitere Impulse, wie du mit diesem Blog arbeiten kannst, gibt es in meinem ersten Beitrag https://www.pinkmind.ch/post/pink-mind-selbsterkenntnis-empowerment-mindset.


3 - It's your turn

Brief an dein Herz

Brief an dein Herz - Pink Mind

  1. An was magst du dich als erstes erinnern, wenn du an das Gelesene zurückdenkst?

  2. Welche eine Sache möchtest du heute noch umsetzen?

  3. Welcher Gedanke oder welche Gewohnheit darfst du loslassen?

  4. Was würdest du tun, wenn du dich von ganzem Herzen lieben würdest?

  5. Für welche drei Dinge in deinem Leben bist du zutiefst dankbar?

  6. Was möchtest du dir sonst noch sagen?




Schluss

Nun möchte ich eine Geschichte mit dir teilen, als Einstimmung auf ein Thema, welches ich mit dir zusammen erforschen möchte: Wie gehen wir mit uns selbst um?

Der Beitrag dazu erscheint, nach einer kurzen Winterpause, am 25.01.2025.


Der beharrliche Holzfäller

Eine Geschichte über Selbstfürsorge

Es war einmal ein Holzfäller, der bei der Holzgesellschaft um Arbeit vorsprach. Das Gehalt war in Ordnung, die Arbeitsbedingungen verlockend, also wollte der Holzfäller einen guten Eindruck hinterlassen.

Am ersten Tag meldete er sich beim Vorarbeiter, der ihm eine Axt gab und ihm einen Bereich im Wald zuwies. Begeistert machte sich der Holzfäller an die Arbeit. An einem einzigen Tag fällte er achtzehn Bäume. "Herzlichen Glückwunsch", sagte der Vorarbeiter. "Weiter so".

Angestachelt von den Worten des Vorarbeiters, beschloss der Holzfäller am nächsten Tag, das Ergebnis seiner Arbeit noch zu übertreffen, also legte er sich in dieser Nacht früh ins Bett. Am nächsten morgen stand er vor allen anderen auf und ging in den Wald. Trotz aller Anstrengung gelang es ihm nicht, mehr als fünfzehn Bäume zu fällen. >Ich muss müde sein<, dachte er. Und beschloss, an diesem Tag gleich nach Sonnenuntergang schlafen zu gehen.

Im Morgengrauen erwachte er mit dem festen Entschluss, seine Marke von achtzehn Bäumen zu übertreffen. Er schaffte noch nicht mal die Hälfte.

Am nächsten Tag waren es nur sieben Bäume, und am übernächsten fünf, seinen letzten Tag verbrachte er fast vollständig damit, einen zweiten Baum zu fällen.

In Sorge darüber, was wohl der Vorarbeiter dazu sagen würde, trat der Holzfäller vor ihn, erzählte, was passiert war, schwor Stein und Bein, dass er geschuftet hatte bis zum Umfallen.

Der Vorarbeiter fragte ihn: "Wann hast du denn deine Axt das letzte Mal geschärft?" "Die Axt schärfen? Dazu hatte ich keine Zeit, ich war zu sehr damit beschäftigt, Bäume zu fällen."


Aus dem Buch von Jorge Bucay "Komm ich erzähl die eine Geschichte", 21. Auflage: März 2022, S. 125


Beim Schreiben dieser Geschichte nahm ich auf einmal wahr, wie müde ich bin. Mann kann so viele Dinge im Aussen bewegen und sich dabei innerlich total leer und ausgelaugt fühlen. Zeit unsere metaphorische Axt zu schärfen! Bist du dabei?

Freue mich, mit dir zusammen auf dem Weg zu sein!!!

Mindset is everything!



 
 
 

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